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Wenn Probleme Bindung schaffen, lassen sie sich nicht einfach lösen

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Wenn Probleme Bindung schaffen, lassen sie sich nicht einfach lösen

Vielleicht hast Du schon viel probiert, um ein bestimmtes Thema oder Problem zu lösen und wunderst Dich, weshalb es Dir doch immer wieder begegnet, statt endlich dauerhaft zu verschwinden.

Es könnte daran liegen, dass dieses Problem eine Art Bindeglied darstellt und eine Verbindung zu anderen Menschen schafft. Es gibt Dir die Möglichkeit, Dich mit einer Gruppe zu solidarisieren, zum Beispiel mit Deinem Freundeskreis oder Deiner Familie. Durch diese Problem gehörst du „dazu“ und stehst nicht alleine da.

Ich weiß, das ist ein eigenartiger Gedanke. Lass ihn uns doch mal näher betrachten.

Nehmen wir dazu ein paar Beispiele aus meiner Praxis:

Beispiel 1: Eine Klientin leidet seit Jahren unter körperlichen Symptomen und Schmerzen

Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Familie und ihren Freundeskreis. Fast alle nahestehenden Menschen leiden häufig unter Schmerzen und sind krank. Alle „kennen sich damit aus“ und „sprechen sehr oft darüber“.

Auf die Frage, wie sich meine Klientin ohne ihre Schmerzen fühlen würde, bekam ich natürlich ein überschäumendes „Na gut, was sonst?!“ zur Antwort.

Als ich mich damit allerdings nicht abspeisen ließ, sondern nachbohrte, kamen sie schließlich zu der Erkenntnis, dass all die Beschwerden eine Art „Bindeglied“ darstellten: sie sorgten für ausgiebigen Gesprächsstoff! Und worüber sollte meine Klientin sprechen, wenn es ihr plötzlich dauerhaft gut ginge? Bei dem Gedanken bekam sie sogar ein schlechtes Gewissen.

Beispiel 2: Ein Klient rutschte immer wieder in finanziellen Mangel und kam auf keinen grünen Zweig

Er konnte sich nicht erklären, weshalb er sich immer wieder so ins Minus manövrierte. Dabei war er „eigentlich“ ziemlich erfolgreich und verdiente gut. Es blieb nur „nie was hängen“.

Während wir über das Thema sprachen, huschte plötzlich für einen kurzen Moment ein leicht verklärter Ausdruck über sein Gesicht. Gerade, als er von seiner Studienzeit sprach, den „coolen Jobs“ und den „verrückten Typen“, mit denen er damals „abhing“.

Ja, hin und wieder hatte er noch Kontakt zur „alten Truppe“, was keiner in seinem Umfeld verstehen konnte. „Alles hat seine Zeit“ bekam er zu hören.

Er blühte richtig auf, als er von diesen Zeiten sprach. Wir kamen darauf, dass ihm die „unkonventionelle und freie Lebensweise“ fehlte und er sich innerlich mit dieser Zeit verbunden fühlen konnte, wenn „die Kohle mal wieder knapp wurde“.

Beispiel 3: Ein Klientin erlebte immer wieder unerfüllte Partnerschaften und suchte vergeblich nach dem Traummann

Ihr kamen die Tränen, als sie von ihrer letzten Beziehung sprach. „Er konnte sich einfach nicht öffnen. Er war nicht frei für mich. Er verstand mich nicht. Er behandelte mich mies…“ erzählte sie.

Nachdem sie Dampf abgelassen hatte, fragte ich: „Und woher kennst Du das? Wann und wo hast Du so etwas schon einmal erlebt oder beobachtet?“

Tja. Ihre Eltern waren geschieden. Beide hatten einen neuen Partner gefunden, waren aber auch mit diesem nicht glücklich geworden. Und auch ihre Freundinnen sprachen „eher negativ über ihre Männer“.

Meine Klientin hatte keinerlei positive Referenzen. Sie kannte es nicht anders. Und hoffte doch so sehr auf Mr. Right. Nur – wie sollte sie damit umgehen, wenn er denn tatsächlich auftauchte? Sie hatte keine Ahnung, wie eine solche Beziehung (von der sie lediglich romantische Vorstellungen hatte) real gelebt funktionieren sollte.

Verrückt, oder? Dabei könnte ich Dir noch eine Menge anderer Beispiele nennen.

  • Von einer Klientin, deren Business ständig wieder völlig ins Leere lief (als wir ein Genogramm für sie erstellten, konnten wir schön sehen, woran es lag)
  • Oder von einem Klienten, der in jedem (neuen) Job Mobbing erlebte (auch hier fanden wir die Ursache in der Familie)
  • Von einer Klientin, die immer wieder für ihre Kinder und auch Eltern in die Bresche sprang und Verantwortung übernahm, die ihr gar nicht zustand (sie hatte wenig wahre und liebevolle Verbindung, da kamen ihr die Misserfolge der anderen (unbewusst!) ganz recht, um sich mit ihnen verbunden zu fühlen, indem sie für sie da war)
  • Von einer Klientin, die keinen Sex mehr hatte, weil das doch “ ganz normal ist, wenn man in die Wechseljahre kommt – das geht all meinen Freundinnen so“
  • Von einer Klientin, die stets versuchte, es ihrem Partner „recht zu machen“ und ihre eigenen Bedürfnisse gar nicht kannte (auch hier fehlte die wahre tiefe und liebevolle Verbindung, sie hatte große Angst davor, wieder allein zu sein)
  • Von einem Klienten, der ständig neue Krankheiten und Symptome erlebte, bis im klar wurde, dass er sich dadurch mit den Glaubenssätzen seiner gleichaltrigen Kumpels solidarisierte („Wenn Du mal über vierzig bist, dann…“)

Ich könnte noch viel mehr aufzählen…

Eigentlich wollen meine Klienten ihre Probleme lösen. Sie wollen ihr Leben verbessern. Und doch stehen viele dabei auf der Bremse und erlauben sich gar nicht, ein wirklich pralles, geniales, großartiges, wundervolles Leben zu gestalten. Sie geben sich oft mit sehr viel weniger zufrieden, als sie erleben könnten.

Dabei müsste das überhaupt nicht sein.

Denn alle Ängste, die sich hinter diesen Themen verbergen, lassen sich lösen. Oft sogar mit Leichtigkeit!

Denk einfach mal darüber nach, ob Du die Lösung eines Problems vielleicht auch auf unbewusste Weise sabotierst.

bei mir. Wenn mir Dein Ziel gefällt und ich Zeit und Lust habe, setze ich es um.

Herzliche Grüße, feel good

Petra Schneider

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